GEDANKEN_GEHEN _ beherzt

Beherzt - Transparent Zum einjährigen Bestehen des Herzrehabilitationszentrums im Kurzentrum Althofen wurde am 3.Mai 2007 der „Herzweg“ eröffnet. Gestaltet wurde er von den Wahlkärntnern Irmgard Siepmann und Martin F. Hahnl von der Künstlergruppe 1000& (sprich: tausendplus).

1000& waren die erste Wahl für die Gestaltung des Herzweges, denn sie haben sich auf die Inszenierung von Wegen und Landschaft spezialisiert. Durch acht bis zehn Bild-Text-Transparente, die sich in die Natur fügen, entsteht ein Weg, der in die Rehabilitations-Therapie miteinbezogen ist. „Der ganze Weg ist nur im Gehen erfahrbar“, so der gebürtige Wiener Martin F. Hahnl. „Durch die Textfragmente auf den Transparenten werden die Patienten zum Nachdenken angeregt.“ Denn die Texte erschließen sich nicht von selbst. 1000& haben eine spezielle Technik entwickelt, um Text und Bild zu verbinden und die Bildhaftigkeit der Buchstaben in Szene zu setzen. Die Buchstaben werden so miteinander verflochten, dass der Text zum Rätsel wird. „Jeder Patient hat seine eigene Geschichte und interpretiert die Texte aus sich heraus. Somit bedeuten sie für jeden etwas anderes. Die Erfahrung des Gehens in Kombination mit dem Dechiffrieren der Botschaften wird zu einem meditativen Erlebnis, bei dem der Patient über sein bisheriges Leben reflektieren kann.“
1000& wollen den Weg aber auch mit allen Sinnen erlebbar machen. Die Strecke verläuft hauptsächlich durch den Wald. An sorgfältig ausgewählten Punkten hängen die bis zu drei mal vier Meter großen Transparente. So gibt es unter anderem auch ein Transparent, das kopfüber in den Bäumen hängt, so dass man sich hinlegen muss, um es zu lesen. „Der Patient soll sich ins Moos legen und den kühlen Waldboden auf der Haut spüren“, so die gebürtige Bayerin Irmgard Siepmann, die für die Textfragmente zuständig ist. „Inspirieren lassen habe ich mich von den Patienten und ihren Erfahrungen. Ich habe einige intensive Interviews geführt. Das war eine ganz neue, interessante Erfahrung, aber auch eine Herausforderung. Bei der Eröffnung am 3. Mai wollen wir ein rotes Band auslegen und somit den Weg offiziell einweihen. Das rote Band symbolisiert den roten Faden, der sich durch das Leben der Patienten und unsere Transparente zieht.“ Verantwortlich für die bildnerische Gestaltung der Transparente ist Martin F. Hahnl: „Unser Wunsch ist es, die Patienten zum Innehalten zu bringen. Auf dem Weg sollen sie sich selbst erfahren. Nach einer schweren Phase ihres Lebens werden sie nun bald wieder auf sich allein gestellt sein – aber auch in ihr Leben zurückkehren, zu ihren Freunden und Familien.“
Ein Lichtblick also, und so ist es auch kein Zufall, dass der Weg auf einer Lichtung endet. Von dort aus sieht man die Saualpe – und übrigens auch Kirchberg, die Heimat von 1000&, wo sie ebenfalls einen Weg und ihre Galerie eingerichtet haben. Für manchen vielleicht die erste Station nach Beendigung der Therapie.

Katharina Perschak

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